Praxis ohne Grenzen

Ein PCR-Testgerät für mehr Sicherheit vor Ort und für Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem

Die Praxis ohne Grenzen Hamburg – inzwischen eine poliklinische Ambulanz – betreut seit 2014 Patient*innen ohne Krankenversicherung in zehn medizinischen Fachrichtungen einschließlich einer Zahnarztpraxis und einer kompetenten Sozialberatung. Geleitet wird sie von Professor Ostendorf. Die Praxis mit ihren insgesamt 66 ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist eine Antwort auf die gesellschaftliche Herausforderung, dass das Recht auf Gesundheit – garantiert durch internationales Recht und das Grundgesetz – auch für nicht krankenversicherte Menschen gewährleistet sein muss. Dem ist auch in Hamburg in vielen Bereichen nicht so. Wesentliche Patientengruppen, die in der Praxis ohne Grenzen betreut werden, sind deutsche Bundesbürger*innen ohne Krankenversicherung, papierlose Zuwanderer*innen und EU-Bürger*innen ohne sozialversicherungspflichtige Arbeit.

Seit vielen Jahren schon unterstützen wir das Engagement von Professor Ostendorf und seinem Team vor allem dadurch, dass wir Behandlungskosten übernehmen, wenn Patient*innen so schwer erkrankt sind, dass sie an Spezialisten außerhalb der Praxis weiterverwiesen werden müssen. In der Praxis selbst werden keine Gebühren erhoben. Denn das medizinische Personal und das Sekretariat arbeiten unentgeltlich.

Als die Corona-Fallzahlen drastisch stiegen, erreichte uns der Hilferuf von Professor Ostendorf: Das Hygienekonzept der Praxis musste angepasst werden, damit sowohl Patient*innen als auch die vielen ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe gehören, geschützt werden können. Zum neuen Konzept zählt neben Lüftungsgeräten für die Behandlungsräume in erster Linie ein Corona-Testgerät, das in kürzester Zeit einen PCR-Labortest durchführen kann, um größtmögliche Sicherheit zu geben.

Denn auch an dieser Stelle fallen die Patient*innen und die Praxis durchs Raster: Wer nicht krankenversichert ist oder über Krankenkassen finanziert wird, hat keinen Zugang zu den Testkapazitäten, die vielerorts den Praxen, Pflegeheimen etc. zur Verfügung gestellt wurden.

Der Vorstand hat zügig entschieden, dass hier geholfen werden muss. Anfang Dezember 2021 konnten wir das dringend benötigte PCR-Testgerät im Wert von 25.000 Euro übergeben.