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Farmsener Tisch

De Idee: Auch in unserer Gesellschaft fehlt es manchen Menschen am Notwendigsten. Kaum vorstellbar, wenn man eine Arbeit und ein schönes Zuhause hat. Aber das Leben kann aus den Fugen geraten: Krankheit, Trennung, Arbeitslosigkeit. Eine Notlage ist nicht vorhersehbar und kann praktisch jeden treffen.

Auf der anderen Seite leben wir in einer Überflussgesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes. Warum nicht das Überflüssige der einen Seite, den Bedürftigen der anderen Seite zukommen lassen? Aus diesem Gedanken heraus entstanden in den 1990er Jahren deutschlandweit die Tafeln.

Und mit der gleichen Idee entstand auch der Farmsener Tisch. Organistorisch gehört er zur evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Farmsen-Berne. Brigitte Friedrich vom Bürgerverein initiierte ihn vor über acht Jahren, um bedürftigen Menschen in Farmsen-Berne mit Lebensmittelspenden das Auskommen zu erleichtern. Für einen Euro kann jeder, der seine Bedürftigkeit nachweist, einmal in der Woche beim Farmsener Tisch für sich und seine Familie „einkaufen“. Brigitte Friedrich schätzt, dass auf diese Weise 350-400 Farmsen-Berner jede Woche mit grundlegenden Lebensmitteln versorgt werden.

Die Lebensmittel werden gespendet. Von den umliegenden Supermärkten, Drogeriemärkten, Bäckereien und auch von Privatpersonen: Für 3,50 Euro kann man bei real in Farmsen eine Tüte mit Nudeln, Konserven und anderen haltbaren
Lebensmitteln kaufen, die dann über den Farmsener Tisch ihren Weg zu den Bedürftigen finden. Jeden Mittwoch gehen Ehrenamtliche zu real, holen die gespendeten Lebensmittel-Tüten ab und bringen sie zum Farmsener Tisch.

Die Räumlichkeiten für die Ausgabestelle stellt die Dr. Greve Immobiliengesellschaft zur Verfügung. Ihr gehört das Einkaufszentrum Farmsen. Nur Strom und Wasser muss der Farmsener Tisch übernehmen. Und natürlich die Reinigung.


Die Initiatorin:
Brigitte Friedrich ist heute 81 Jahre alt. Aufgewachsen ist sie im benachbarten Oldenfelde, in Farmsen zur Schule gegangen. Auch wenn sie selbst irgendwann nach Hamburg-Horn gezogen ist, ist sie Farmsen immer treu geblieben. Über Jahrzehnte war sie stellvertretende Vorsitzende des Bürgervereins Farmsen-Berne und wurde für ihr außerordentliches ehrenamtliches Engagement sogar mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sie organisiert nicht nur den Farmsener Tisch, sondern beobachtet ihre Kunden mit wachen Augen und einem offenen Herzen. Sie sieht sofort, wenn es jemandem nicht gut geht. Und dann kümmert sie sich. Ihr Leitspruch: „Auch die Seele braucht Futter.“


Die Helferinnen und Helfer: Die Krankenschwester, die an ihrem freien Tag Joghurts in den Kühlraum stapelt, der Fahrer, der mit dem Transporter jeden Mittwoch zwischen dem Supermarkt, dem Bäcker und dem Farmsener Tisch hin und her pendelt und körbeweise Brötchen, Nudeln und Obst herbeischafft – Menschen, denen selbst einmal geholfen wurde und die jetzt etwas zurückgeben möchten, von dem Guten, das sie selbst erfahren haben, als es in ihrem eigenen Leben nicht ganz rund lief.


Die Team-Arbeit: Gearbeitet wird in unterschiedlichen Schichten und Teams: Das Transport-Team fährt Supermärkte und Bäckereien an und sammelt die gespendeten Lebensmittel ein. Das Aufbau-Team sortiert jeden Mittwochmorgen ab 8:00 Uhr die Lebensmittel und richtet den Verkaufsraum so her, das
alles appetitlich aussieht. Und dann gibt es noch das Team, das um 11:30 anfängt und ab 12:00 Uhr die Lebensmittel ausgibt. So lange, bis alle versorgt sind.

Die Finanzen: Der FaTi, wie der Farmsener Tisch intern liebevoll genannt wird, finanziert sich zum einen über den einen Euro, den die Kunden jede Woche bezahlen müssen, um einkaufen zu können. Darüber nimmt er jeden Monat ca. 580 Euro ein. Das reicht kaum für laufende Kosten wie Benzin, Autoversicherung, Strom, Wasser oder Tüten und Verpackungsmaterial. An große Anschaffungen ist mit diesem Budget gar nicht zu denken. Hier ist man auf Geld- und Sachspenden angewiesen. Und da kommen wir ins Spiel.

Unser Engagement: Wir unterstützen den Farmsener Tisch schon seit vielen Jahren. Wir haben den Transporter gekauft, den Kühlcontainer, die Rollstuhlrampe und dergleichen mehr. Und es ist uns immer wieder eine große Freude zu sehen, was das Team vom Farmsener Tisch mit unserer Unterstützung im Stadtteil an Hilfe leistet. Eine Hilfe, die oft weit über die Versorgung mit Lebensmitteln hinausgeht und für viel Bedürftige mittlerweile eine echte Lebenshilfe ist.

KONTAKT


Der Farmsener Tisch befindet sich auf der Rückseite des Farmsener Einkaufszentrums.


Nähere Informationen erhalten Sie über die 
Evangelisch-Lutheranischen Kirchengemeinde Farmsen-Berne


Tel.: 040-643 135 3

buero@kirche-in-farbe.de



Barrierefreier Zugang zum "FaTi"
dank der neuen Rollstuhlrampe


Den Farmsener Tisch (FaTi) mit seinen vielen ehrenamtlichen Helfer*innen unterstützen wir schon seit vielen Jahren. Um den älteren und mobilitäts-eingeschränkten Menschen der Zugang zur Tafel einfach wird, wurde eine Rampe organisiert. Aber auch den vielen Helfer*innen erleichtern wir mit der Rampe den Alltag bei der Anlieferung der Lebensmittel....

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